USA erweitern Währungskontrollliste auf neun Länder: Was steckt hinter der neuen Beobachtungsliste des US-Finanzministeriums?

Einleitung: Was bedeutet die neue US-Währungsbeobachtungsliste?
Wusstest du, dass das US-Finanzministerium regelmäßig prüft, ob wichtige Handelspartner ihre Währungen manipulieren? Am 5. Juni 2025 wurde die halbjährliche Analyse veröffentlicht – und diesmal stehen insgesamt neun Länder auf der sogenannten Beobachtungsliste. Neu hinzugekommen sind Irland und die Schweiz. Das Ziel: Sicherstellen, dass keine unfairen Vorteile durch gezielte Wechselkursmanipulation entstehen. Die USA wollen damit amerikanische Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industrie schützen.
Doch was steckt hinter dieser Liste, und warum betrifft sie auch europäische Länder wie Deutschland, Irland und die Schweiz? Lass uns gemeinsam tiefer eintauchen.
Wer steht auf der Liste? Die neun beobachteten Länder im Überblick

Die aktuelle Liste umfasst: China, Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur, Vietnam, Deutschland, Irland und die Schweiz. Während China, Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur, Vietnam und Deutschland bereits länger auf der Liste stehen, wurden Irland und die Schweiz neu aufgenommen. Grund dafür sind ihre erheblichen Handels- und Leistungsbilanzüberschüsse gegenüber den USA.
China bleibt dabei das Land mit dem größten Fokus, vor allem wegen mangelnder Transparenz bei der Devisenpolitik. Aber auch Japan und Südkorea geraten immer wieder in den Fokus, etwa wenn sie ihre Währungen stützen, um Exportvorteile zu sichern.
Die Kriterien: Wann kommt ein Land auf die US-Beobachtungsliste?
Das US-Finanzministerium legt drei Hauptkriterien an: Erstens ein bilateraler Handelsüberschuss mit den USA von mindestens 15 Milliarden US-Dollar, zweitens ein globaler Leistungsbilanzüberschuss von über 3 % des BIP und drittens anhaltende, einseitige Devisenmarktinterventionen. Werden zwei dieser drei Kriterien erfüllt, landet ein Land automatisch auf der Beobachtungsliste.
Diese Regelung existiert seit 2016 und wurde als Reaktion auf die wachsenden globalen Ungleichgewichte eingeführt. Die USA wollen damit verhindern, dass Länder ihre Währungen künstlich schwächen und so einen unfairen Exportvorteil erzielen.
China im Fokus: Transparenzprobleme und politische Spannungen
China steht seit 2016 durchgehend auf der US-Liste. Im aktuellen Bericht wird Peking erneut für mangelnde Transparenz bei der Währungspolitik kritisiert. Zwar wurde China nicht offiziell als Währungsmanipulator eingestuft, doch das US-Finanzministerium warnte, dass dies bei neuen Beweisen für Interventionen jederzeit geschehen könnte.
Die Beziehungen zwischen den USA und China sind ohnehin angespannt – nicht nur wegen der Währung, sondern auch wegen Handelszöllen und geopolitischer Rivalität. Die Yuan-Abwertung und die starke Position des US-Dollars sorgen für zusätzliche Unsicherheit an den Märkten.
Deutschland, Irland und die Schweiz: Europas Rolle auf der Liste
Deutschland ist als Exportweltmeister schon länger auf der US-Beobachtungsliste. Die Schweiz wurde nach kurzer Pause wieder aufgenommen, weil sie erneut hohe Überschüsse und Interventionen am Devisenmarkt aufweist. Irland ist ein Sonderfall: Als Sitz vieler internationaler Konzerne erzielt das Land große Überschüsse im Handel mit den USA.
Für alle europäischen Länder gilt: Die Aufnahme auf die Liste ist ein diplomatisches Warnsignal, zwingt aber nicht automatisch zu Gegenmaßnahmen. Dennoch beobachten Investoren und Zentralbanken die Entwicklung sehr genau.
Asiatische Exportnationen: Südkorea, Japan, Taiwan, Singapur und Vietnam
Neben China stehen auch andere asiatische Exportnationen im Fokus. Japan hat 2024 mehrfach am Devisenmarkt interveniert, um den Yen zu stützen. Südkoreas Leistungsbilanzüberschuss stieg zuletzt deutlich an. Auch Taiwan, Singapur und Vietnam werden wegen ihrer aktiven Devisenpolitik beobachtet.
Für diese Länder ist der Wechselkurs ein zentrales Instrument, um ihre Exportstärke zu sichern. Die USA fordern jedoch mehr Transparenz und Zurückhaltung bei Interventionen.
Marktreaktionen und tägliche Wechselkursbewegungen
Nach der Veröffentlichung des Berichts am 5. Juni 2025 zeigten die Devisenmärkte deutliche Schwankungen. Der Dollar hat seit Ende 2024 gegenüber Euro, Yen und Schweizer Franken um rund 9 % abgewertet, während er gegenüber dem vietnamesischen Dong leicht zulegte. Der südkoreanische Won und der japanische Yen reagierten besonders sensibel auf die US-Ankündigungen.
Diese täglichen Bewegungen zeigen, wie stark politische Entscheidungen und internationale Berichte die Märkte beeinflussen. Investoren beobachten die Lage aufmerksam, da jede neue Maßnahme direkte Auswirkungen auf Export, Import und Inflation haben kann.
Kultureller und strategischer Kontext: Was bedeutet die Liste für Investoren und Wirtschaft?
Die US-Beobachtungsliste ist mehr als nur ein technisches Instrument – sie spiegelt auch kulturelle und strategische Interessen wider. Für die USA steht die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Reduzierung des Handelsdefizits im Mittelpunkt. Für Exportnationen wie Deutschland, Japan oder Südkorea geht es um ihre Rolle in den globalen Lieferketten und ihre wirtschaftliche Souveränität.
Für Investoren ist es entscheidend, die Hintergründe und politischen Absichten zu verstehen. Nur so lassen sich die Auswirkungen auf Währungen, Aktienmärkte und internationale Handelsströme richtig einschätzen. Die aktuelle Erweiterung der Liste zeigt: Die USA bleiben wachsam – und der globale Währungskonflikt bleibt ein zentrales Thema für die kommenden Jahre.
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