Chinas Deflationsängste spitzen sich zu: Warum die Preisflaute 2025 die Weltwirtschaft beunruhigt

Jun 9, 2025
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Chinas Deflationsängste spitzen sich zu: Warum die Preisflaute 2025 die Weltwirtschaft beunruhigt

Deflation in China: Ein Warnsignal für die Weltwirtschaft

Wusstet ihr, dass China aktuell die längste Deflationsphase seit Jahrzehnten erlebt? Seit Februar 2025 sind die Verbraucherpreise vier Monate in Folge gefallen. Im Mai ging der Verbraucherpreisindex (VPI) im Jahresvergleich um 0,1 % zurück – das vierte Minus in Serie. Gleichzeitig fiel der Erzeugerpreisindex (PPI) sogar um 3,3 %, der stärkste Rückgang seit fast zwei Jahren. Diese Zahlen sind mehr als nur Statistik: Sie spiegeln eine strukturelle Schwäche der Binnennachfrage und einen Vertrauensverlust bei Konsumenten und Unternehmen wider.

Tägliche Preisbewegungen und Marktstimmung: Die aktuellen Zahlen

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Im Mai sank der VPI um 0,1 % im Vergleich zum Vorjahr, genau wie im April und etwas besser als die erwarteten -0,2 %. Monatlich betrachtet gingen die Preise um 0,2 % zurück, nachdem sie im April noch leicht gestiegen waren. Der PPI rutschte um 3,3 % ab – stärker als im Vormonat (-2,7 %) und der größte Einbruch seit 22 Monaten. Die chinesischen Börsen bleiben volatil: Der CSI 300 legte nach positiven US-Arbeitsmarktdaten und Hoffnung auf Entspannung im Handelskonflikt um 0,5 % zu, doch die Unsicherheit bleibt hoch.

Handelskrieg, Immobilienkrise und schwacher Konsum als Deflationstreiber

Warum kommt China nicht aus der Preisspirale heraus? Drei Faktoren spielen eine Schlüsselrolle: der Handelsstreit mit den USA, die Immobilienkrise und schwacher Konsum. Die Exporte in die USA brachen im Mai um 34,5 % ein – der stärkste Rückgang seit 2020. Insgesamt wuchsen die Exporte nur noch um 4,8 %, deutlich weniger als im April (+8,1 %). Die Importe fielen um 3,4 %. Der Immobilienmarkt, einst Wachstumsmotor, steckt weiter in der Krise: Preise sinken, Haushalte halten sich mit Käufen zurück. In der Autoindustrie tobt ein Preiskrieg, der die Margen drückt und die Deflation verstärkt.

Deflation: Warum anhaltend sinkende Preise gefährlich sind

Vielleicht denkt ihr, sinkende Preise seien gut für Verbraucher – aber Deflation kann die Wirtschaft lähmen. Wenn Menschen erwarten, dass alles billiger wird, verschieben sie Käufe. Unternehmen machen weniger Umsatz, senken Löhne oder bauen Stellen ab. So entsteht ein Teufelskreis. In China dauert die Produzenten-Deflation bereits seit über 30 Monaten an. Das drückt auf Gewinne und Arbeitsplätze. Ökonomen warnen: Ohne steigendes Vertrauen könnte China noch länger in diesem Kreislauf gefangen bleiben.

Politische Reaktionen: Was tut die Regierung gegen die Deflation?

Wie reagiert Peking? Die Regierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen: Zinssenkungen, niedrigere Mindestreservesätze für Banken und gezielte Konjunkturprogramme, etwa für Seniorenpflege und grüne Technologien. Im Mai wurde ein Kreditpaket von 500 Milliarden Yuan zur Ankurbelung des Konsums angekündigt, dazu ein gigantischer Schuldentausch für lokale Regierungen über 10 Billionen Yuan. Doch bisher bleibt die Wirkung begrenzt: Die Nachfrage zieht nicht an, die Preise stabilisieren sich nicht. Manche Experten fordern noch mehr Stimulus, andere warnen vor steigender Verschuldung.

Globale Auswirkungen: Warum Chinas Deflation die Welt betrifft

Habt ihr euch schon gefragt, was Chinas Deflation für die Welt bedeutet? Weniger Nachfrage aus China heißt weniger Exporte für andere Länder, sinkende Rohstoffpreise und die Gefahr, dass Deflation exportiert wird. Der Internationale Währungsfonds erwartet für China 2025 die niedrigste Inflation unter fast 200 Ländern. Bleibt die Deflation, könnte das das globale Wachstum bremsen und die Inflationsbekämpfung in anderen Ländern erschweren. Was in China passiert, bleibt also nicht in China.

Ausblick: Was erwartet uns in den kommenden Monaten?

Wie geht es weiter? Die meisten Experten rechnen damit, dass der Deflationsdruck mindestens bis Ende 2025 anhält. Der VPI dürfte nur um 0,3 % steigen – der schwächste Wert seit der Finanzkrise. Der PPI könnte um 2 % fallen. Entscheidend wird sein, ob die Regierung zu weiteren Stimuli greift, wie sich die Handelsgespräche mit den USA entwickeln und ob der Immobilienmarkt einen Boden findet. Vorerst stehen die Zeichen eher auf weitere Schwäche als auf schnelle Erholung.
Habt ihr schon einmal eine Deflationsphase in eurem Land erlebt? Wie hat das euren Alltag oder eure Investments beeinflusst? Teilt eure Erfahrungen und diskutiert mit uns!

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