Trump wirft Powell schweren Fehler vor: Warum die Fed trotz Druck die Zinsen nicht senkt – und was das für die Wirtschaft bedeutet

Trump vs. Powell: Ein politisches und wirtschaftliches Duell
Habt ihr die jüngsten Schlagzeilen aus Washington verfolgt? Donald Trump und Jerome Powell liefern sich erneut ein heftiges Gefecht um die Zinspolitik der US-Notenbank. Trump wirft Powell öffentlich vor, mit seiner Entscheidung, die Leitzinsen nicht zu senken, einen schweren Fehler zu begehen. Für Trump ist klar: Die hohen Zinsen benachteiligen die USA im globalen Wettbewerb, vor allem gegenüber China. Powell bleibt jedoch standhaft und verweist auf die Unabhängigkeit der Fed und die Notwendigkeit, datenbasiert zu handeln.
Das Treffen der beiden im Weißen Haus Ende Mai sorgte für viel Aufsehen: Trump machte keinen Hehl daraus, dass er die aktuelle Zinspolitik für einen Irrweg hält und drohte sogar mit Powells Entlassung. Doch der Fed-Chef bleibt gelassen – und die Märkte beobachten gespannt, wie es weitergeht.
Warum fordert Trump so vehement Zinssenkungen?

Warum drängt Trump eigentlich so massiv auf Zinssenkungen? Für ihn sind niedrige Zinsen das beste Mittel, um die Wirtschaft zu stimulieren, Investitionen zu fördern und vor allem den Immobilienmarkt sowie Konsum anzukurbeln. Gerade angesichts seiner neuen Zollpolitik, die Importe verteuert und die Inflation anheizt, sieht Trump in einer lockeren Geldpolitik das notwendige Gegengewicht.
Trump argumentiert, dass andere Länder wie China ihre Zinsen niedrig halten und die USA dadurch im Nachteil seien. Seine Botschaft: Die Fed müsse endlich handeln, um amerikanische Verbraucher und Unternehmen zu entlasten. Im Wahlkampf hatte er Zinssenkungen versprochen „wie nie zuvor“ – und setzt Powell nun öffentlich unter Druck.
Powell bleibt standhaft: Daten statt Politik
Jerome Powell lässt sich von der politischen Rhetorik nicht aus der Ruhe bringen. Er betont immer wieder, dass die Entscheidungen der Fed ausschließlich auf Basis von Wirtschaftsdaten getroffen werden. Die Zentralbank will maximale Beschäftigung und stabile Preise sichern – und nicht auf Zuruf der Politik agieren.
Powell verwies zuletzt darauf, dass die Inflation nach wie vor über dem Zielwert von 2 Prozent liegt und die Auswirkungen der neuen Zölle auf die Preisentwicklung noch nicht absehbar sind. Deshalb bleibt die Fed vorsichtig und hält die Leitzinsen aktuell in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Erst wenn sich die wirtschaftliche Lage deutlich ändert, will die Fed über Zinssenkungen nachdenken.
Wirtschaftliche Unsicherheiten: Zölle, Inflation und Wachstum
Die wirtschaftliche Lage in den USA ist 2025 alles andere als einfach. Trumps Zollpolitik sorgt für Unsicherheit bei Unternehmen und Konsumenten. Die Fed hat ihre Inflationsprognose für das Jahr auf 2,6 Prozent angehoben, während das Wachstum auf nur noch 1,5 Prozent geschätzt wird. Gleichzeitig wird ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet.
Powell sieht die aktuellen Preisschübe durch Zölle als „vorübergehend“ an, bleibt aber vorsichtig. Die Märkte rechnen derzeit mit maximal zwei Zinssenkungen im Herbst und Winter – vorausgesetzt, die Inflation geht zurück und das Wachstum schwächt sich weiter ab. Bis dahin heißt es: Abwarten und Daten auswerten.
Marktreaktionen: Volatilität und Unsicherheit dominieren
Wie reagieren die Märkte auf den Streit zwischen Trump und Powell? Die Börsen zeigen sich nervös: Nach der letzten Fed-Entscheidung stiegen S&P 500, Dow Jones und Nasdaq zwar leicht, doch die Volatilität bleibt hoch. Investoren fürchten, dass politische Einflussnahme die Unabhängigkeit der Fed gefährden könnte.
Viele Marktteilnehmer hatten vor Trumps Wiederwahl noch mit bis zu vier Zinssenkungen gerechnet – inzwischen erwarten sie maximal eine oder zwei. Die Unsicherheit über die künftige Geldpolitik und die Auswirkungen der Zollpolitik sorgen für Zurückhaltung bei Investitionen und bremsen die Dynamik am US-Kapitalmarkt.
Der kulturelle Kontext: Geldpolitik als politisches Spielfeld
Die aktuelle Debatte zeigt, wie sehr die amerikanische Geldpolitik von politischen und kulturellen Faktoren beeinflusst wird. Trump setzt auf öffentliche Konfrontation, Social Media und persönliche Angriffe, um seine Ziele durchzusetzen. Powell steht für eine nüchterne, datengetriebene Notenbankpolitik und verteidigt die institutionelle Unabhängigkeit.
Für internationale Investoren ist das ein Warnsignal: Die US-Politik wird zunehmend unberechenbar, wirtschaftliche Entscheidungen werden zum Spielball politischer Interessen. Das Vertrauen in die Fed als unabhängige Instanz ist ein zentraler Faktor für die Stabilität der Finanzmärkte.
Ausblick: Wann kommt die nächste Zinssenkung?
Wie geht es jetzt weiter? Die nächste wichtige Fed-Sitzung steht am 18. Juni an, doch eine Zinssenkung gilt dort als unwahrscheinlich. Die Märkte erwarten frühestens im September eine moderate Lockerung der Geldpolitik, abhängig von den Inflationsdaten und der Konjunkturentwicklung.
Bis dahin dürfte der Streit zwischen Trump und Powell weitergehen – mit neuen Schlagzeilen, Tweets und Unsicherheiten für die Märkte. Für Anleger und Beobachter bleibt es spannend: Wird die Fed ihrer Linie treu bleiben oder dem politischen Druck nachgeben? Die Antwort wird entscheidend für die Entwicklung der Weltwirtschaft sein.
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